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Psychomotorik und Sensorische Integration

Der Begriff Psychomotorik steht für ein ganzheitliches und entwicklungsorientiertes Konzept mit der Sicht auf  Wahrnehmung und Bewegung. Psychomotorik dient der Förderung von Wahrnehmung, Bewegung und sich daraus entwickelnder emotional-sozialer Fähigkeiten. Inhalt der Arbeit ist das Wahrnehmen des eigenen Körpers über das Spiel und die Bewegung. Psychomotorik beschreibt diesen Prozeß als enge und wechselseitige Verbindung von psychischen Prozessen und kindlicher Bewegungsentwicklung (siehe auch Felicie Affolter). Die gezielt initierten und aber nicht gesteuerten Bewegungsangebote, die auf  Freiwilligkeit und eigenem Tun beruhen, haben einen positive Wirkung auf die emotionale Entwicklung der Kinder mit Problemen im sozialen Miteinander (Literaturhinweis). Das Psychomotorikangebot ist mehr geprägt durch eine besondere Haltung des Anleiters (hier kommt auch mein tiefenpsychologischer Ansatz zum Tragen) dem Kind gegenüber, nämlich der Wahrnehmung und dem Erleben des Individuums,  als von vorgegebenen Handlungsabläufen.Die psychomotorische Entwicklung der Menschen soll als adäquate Anpassung der Kinder auf ihre jeweilige materielle und vor allem soziale Umgebung  verstanden werden.

Zu behandeln sind demnach nicht die Kinder mit seelischen und motorischen Auffälligkeiten, sondern die zwischenmenschlichen Beziehungen, in denen sie sich befinden. Tragend ist  hier mein heilpädagogisches Verständnis: Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende. Schließlich bedeutet dies auch in der Psychomotorik:  Das Familiensysthem mit einzubeziehen (Literaturhinweis).
 
Erfahrung für das Kind: „Ich erfahre Wirkung durch selbsttätiges Handeln“ – daraus folgt: Fehlverhaltensweisen können aufgegeben werden. Eine verwandte Entwicklung hat  in den USA Jean Ayres angestoßen. Die sensorische Integration (kurz SI)  betont die Abhängigkeiten zwischen der Entwicklung des Bewegungsapparates, der Wahrnehmung und der Erkenntnis der Wirkungen aufeinander. Sie ist ein an der neurologischen Entwicklung orientiertes Übungskonzept. Alle Bereiche des Zentralnervensystems, welches sämtliche Informationen die der Körper über Bewegung und Wahrnehmung (Gleichgewicht, Tiefensensibilität, taktile Wahrnehmung, visuelle Wahrnehmung, auditive Wahrnehmung etc.) erhält, müssen verarbeitet und dann integrierend zusammenwirken, um dem Menschen ein verständliches Bild von sich selbst und seiner Umwelt abzubilden. Ein wahrnehmungsgestörtes Kind hat Schwierigkeiten, Reize und Signale aufzunehmen und situationsadäquat zu interpretieren. Diese Unsicherheiten und das implizierte „Falschverstehen“ führen zu unangepassten und nicht zu verstehenden Reaktionen.  Eigentliche Störungsbilder werden überlagert durch Verhaltensstörungen. Erst die gelungene und im Gleichgewicht stehende Integration aller sensorischen Erfahrungen macht die Handlugsfähigkeit des Kindes und Jugendlichen aus. Die sensorische Integration ist die Grundlage für Lern- und Verhaltensprozesse, die im Menschen unbewusst ablaufend, Kontakt- und Beziehungsstörungen verhindern. Erfahrung für das Kind: Durch die Integration aller Sinneserfahrungen entsteht sichere Bewegung und ich erfahre  ICH-Kompetenz. 

Spieltherapie - heilpäd. Übungsbehandlung - Psychomotorik & Sensorische Integration - Werken & Gestalten - Verhaltensmodifikation & Konzentrationstraining - Lernstrategien f. Jugendliche

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